Projektbericht 2023

Dies ist eine Präsentation, die uns unsere Projektpartner aus Limoeiro do Norte bei Ihrem Besuch in 2023 zur Verfügung gestellt haben.
Wir haben die Texte übersetzt und die Folien teilweise mit weiteren Informationen ergänzt:

 

 

Das Caritas-Team in Limoeiro:  Aline, Anjerliana und Patricia

 

Die Diözese Limoeiro do Norte im Nordosten Brasiliens hat eine Fläche von 18.500 qkm und ist damit etwas so groß wie das Münsterland, das Sauerland und das Ruhrgebiet zusammen. Das Bistum zählt 565.000 Bewohner, davon 440.000 Katholiken (78,5%) in 27 Pfarreien.
Bei der Diözesan-Caritas arbeiten die 3 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Aline de Sousa Maia, Anjerliana Oliveira und Patricia de Freitas Sousa, die uns in der Zeit vom 12.-27.09.2023 besucht haben.

 

In der ländlich geprägten Region des Nordostens begleiten die Mitarbeiterinnen der Caritas die örtlichen Gemeinden bei ihren Aktivitäten und Kampagnen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation:

  • Schulungen im Bereich ökologische Landwirtschaft im halbtrockenen Gebiet
  • Fachmärkte zur Darstellung und Vertrieb ökologischer Produkte aus dem eigenen Anbau
  • Gespräche mit politischen Mandatsträgern
  • Seminare zu Rechts- und Sozialfragen
  • Demonstrationen und Protestaktionen zur öffentlichen Vertretung ihrer Rechte
  • Erfahrungsaustausch

 

In der ländlich geprägten Region des Nordostens begleiten die Mitarbeiterinnen der Caritas örtlichen Gemeinden bei ihren Aktivitäten und Kampagnen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation:
Dazu gehören u. a.:

  • Basare und Solidaritätsmärkte
  • Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Personen und Gruppen: „Mein Garten in deinen Korb“
  • Seminare zu Förderung des gemeinnützigen Engagements

 

In ihrem Engagement legen die Mitarbeiterinnen der Caritas großen Wert auf eine breite Vernetzung und wechselseitigen Austausch mit fachwissenschaftlichen Institutionen einerseits und den Gruppen, Bewegungen und deren alltägliche Erfahrungskompetenz.

 

Ein regionaler Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Juagaribe-Tal. Hier wird das Leben der dörflichen Gemeinschaften und Landfamilien durch diverse Großprojekte gefährdet (siehe folgende Charts).

 

Diese Großprojekte wirken sich massiv auf das Leben der Landbevölkerung aus.

 

Durch staatliche Förderung werden u. a. landwirtschaftliche Großprojekte von nationalen und internationalen Investoren ohne Rücksicht auf die ländlichen Dorfgemeinschaften vorangetrieben.
Da es in dem halbtrockenen Gebiet nicht regelmäßige Regenfälle gibt, werden riesige Bewässerungsprojekte realisiert, zu denen aber die Landbevölkerung keinen Zugang bekommt.

 

 

 

 

 

Die Expansion der industriellen Landwirtschaft gefährdet allein durch die Monokulturen und den Pestizideinsatz die Lebensgrundlage zahlreicher Familien, hier die Bienenzüchter.

 

Beispiel Garnelenzucht:
Naturzerstörung bei gigantischem Wasserverbrauch und -verschmutzung

 

Beispiel „Grüne Energie“:

 

Entlang der Küste entstehen Windparks, der Küstenstreifen wird an die Betreiber verkauft, der Zugang zum Meer ist gesperrt, die von der Fischerei lebenden Familien verlieren ihre Existenzgrundlage.

 

Privatisierung der Strandflächen und die Folgen: Fischer verlieren ihre Existenzgrundlage.

 

Die Mitarbeiterinnen der Caritas begleiten und unterstützen mehrere Kooperativen der Wertstoffsammler*innen in verschiedenen Orten. Unter beschwerlichsten Bedingungen erwirtschaften die Kooperativen ihre bescheidene Lebensgrundlage. Durch die geplante Kommerzialisierung und Privatisierung der Abfallwirtschaft sind sie in ihrer Existenz bedroht.

 

 

 

 

Die Mitarbeiterinnen der Caritas begleiten und unterstützen die lokalen Gemeinschaften und Landfamilien in ihrem Kampf um Leben.

 

Beispiel „Bioagua“: Bei diesem Projekt wurden in 60 Familien Kleinkläranlagen installiert. Das gefilterte Wasser wird zur Bewässerung der Gärten genutzt. Dadurch konnte der Ertrag vervielfacht werden. Das Projekt wurde vom Brasilienkreis und dem Bistum Münster gefördert.

 

 

 

 

Ohne engagierte ehrenamtliche Mitarbeit wären die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen nicht zu bewältigen. In diesem neuen Schulungskonzept der „Schule für Glauben und Staatsbürgerschaft“ werden Multiplikator*innen zur Unterstützung der Arbeit in den Orten qualifiziert. Das Projekt wird vom Brasilienkreis und dem Bistum Münster gefördert.

 

 

 

 

In dieser Region ist die Caritas Hoffnungsträger für eine Zukunft, in der alle Menschen einen auskömmlichen Platz zum Leben haben. Bei ihrem Besuch im September 2023 haben wir die drei Mitarbeiterinnen Aline, Anjerliana und Patricia als engagierte, kompetente, den Menschen zugewandte herzliche Menschen erfahren, die trotz aller Widrigkeiten uns mit ihrer Zuversicht und ihrer Lebensfreude angesteckt haben und neu ermutigt haben, über alle Grenzen und Entfernungen hinweg den Weg des solidarischen Miteinanders weiter zu gehen.

 

zurück …